Ältestenschaft

Das Leben wird bunter

Und, war es das?

Ruhestand – die Vorstellung vom Rentenalter hat heutzutage mit diesem Begriff oft wenig zu tun. Viele Rentner:innen erfreuen sich noch viele Jahre körperlicher und mentaler Gesundheit. Sie kommen locker-flockig in Turnschuhen daher, voller Tatendrang und Unternehmenslust. Sie träumen davon, das Leben zu genießen und die neu gewonnene Freiheit mit Dingen anzufüllen, für die sie während dem Erwerbsleben wenig Zeit hatten, beispielsweise mit Reisen, Gärtnern, Kultur oder andern sinnstiftenden Tätigkeiten.

Gleichzeitig kennen wir alle die Beispiele, bei denen die Pläne und Träume „wenn ich in der Rente bin, dann …“ nicht aufgegangen sind – Menschen, die das Rentenalter nicht oder nur kurz erleben oder aufgrund von Krankheit nicht genießen können.

Nicht zuletzt gibt es Menschen, die beim Gedanken, nicht mehr aktiv am Erwerbsleben teilzunehmen, das kalte Grausen bekommen. Da machen sich beispielsweise Ängste, unnütz und wertlos zu sein und - der Wink mit der demographischen Urne macht das überdeutlich - der jungen Generation nur noch auf dem Geldbeutel zu sitzen oder besser, deren Bitcoins zu verbraten. Und schliesslich müssen wieder andere aufgrund von Altersarmut weiterarbeiten.

Also, worum geht es? Was steht an bei 60+?

Tragen wir – nicht nur individuell, sondern gesamtgesellschaftlich - ein positiv belegtes, offenes und zukunftsfähiges Modell für das Altwerden? Denken wir Gesellschaft so, dass sie neuen Lebensformen gerecht werden kann? Während früher die Älteren in ihrer Weisheit gewürdigt wurden, wird die alternde Bevölkerung heute nicht selten als Problem diskutiert.

Die Ergebnisse der Studie Transitions and Old Age Potential appelliert, damit aufzuhören, die alternde Bevölkerung als Krisenszenario zu sehen. Altersdiskriminierung sei fehl am Platz. Sie zeigt auf, „dass ältere Menschen über eine Vielzahl von Kompetenzen und Potenzialen verfügen. Sie sind zum Teil noch am Arbeitsmarkt aktiv und leisten durch freiwilliges Engagement und familiale Sorgearbeiten einen erheblichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Solidarität zwischen den Generationen.“ Das wiederum bedeutet, dass ab dem Rentenalter eine Vielfalt an Lebensphasen noch einmal aufbricht, bei der neben dem Rentenalter auch noch aktive und produktive Rollen ausgefüllt werden, die ältere Menschen aus früheren Lebensphasen verlängern. Dabei bietet die Ältestenschaft eine weitere Gelegenheit dazu, Körper, Geist, Intellekt und Emotion in sich und mit Welt zu verbinden.

Noch bist du nicht kalt, und es ist nicht zu spät,
in deine werdende Tiefe zu tauchen,
wo sich das Leben ruhig verrät (R.M.Rilke)

Dafür braucht es eine entsprechende Grundhaltung oder wie wir heute sagen: Mindset. Denn dieses, gemäss einer eben erschienenen Studie, prägt die Lebenserwartung entscheidend mit. Reflektieren, sich mit sich und mit der Welt auseinanderzusetzen, Neuem nachgehen, Pläne schmieden und Ideen folgen, auch unsinnigen, hält fit und lebendig. Und damit gelangen wir zur Narrenfreiheit, die diese Lebensphase Ältestenschaft auch auszeichnet.

Schaukel so hoch du kannst - bei Mondschein...

...und tanze mit den Sternen. Die hier aufscheinende Leichtigkeit und Narrenfreiheit, wie sie etwa auch in Shakespeares Narren in "King Lear" auftaucht, fügt mehrere Perspektiven zusammen, die wir Ältesten (wieder) ergreifen können und dürfen, weil wir es uns erlauben. Zum einen ist da das Freche und der Schalk, die den König in aller Offenheit bis zum Geht-nicht-Mehr provozieren. Dann tritt die Wahrhaftigkeit hinzu, die vielen Kindern eignet und uns oftmals im Erwachsenenleben abhanden kommt, weil wir sie hinter Fassade und Statussymbol zum Verschwinden bringen (und weil es sich nicht ziemt, Himmel Herrgott). Und schliesslich ist es ein Grundverständnis des "frei sein zu etwas", das uns diese Leichtigkeit zurückgibt, die verloren schien. In der Anleitung zur Ältestenschaft finden sich noch weitere Bezüge dazu.

Unser Angebot

Wir arbeiten als Facilitator und Coach unter anderem mit Ansätzen aus der Naturarbeit. Das heisst, dass wir die zyklischen Prozesse in der Natur, wie z.B. die Jahreszeiten, als spannendes Lernfeld auch für unsere (natürliche) menschliche Entwicklung nehmen.

Was können wir also vom Herbst für unseren «Herbst des Lebens» lernen?

·     Im Herbst ist Erntezeit und Erntedank. Was heißt das für uns? Was will und kann ich ernten? Wofür bin ich dankbar?

·     Und worin bestand der Sinn dessen, was ich gemacht habe? Gibt es einen Bezug zu einem größeren Ganzen?

·     Tauchen da noch Träume auf, die einer Erfüllung harren? Welche Saat ist noch nicht aufgegangen? Was will da noch kommen?

·     Und wie versöhne ich mich mit meinen Schatten, mit all dem, was misslungen und verpasst scheint?

·     Was hält mich innerlich noch zurück? Was will in mir noch freier, verspielter, wilder und direkter werden?

·     Die Blätter fallen, der Winter rückt näher. Wie gehe ich mit meinem «Verfall» um? Was macht der Blick auf die Endlichkeit jeden Erdenlebens mit mir? Kann ich mich von Ängsten rund ums Leben und Sterben lösen?

·     Wie kann ich mich noch mehr ins Leben stellen? Kann ich auch im Alter noch tieferes Vertrauen ins Leben finden?

Nur wer sein Gestern und Heute akzeptiert, kann sein Morgen frei gestalten. Nur wer loslässt, hat freie Hände, die Zukunft zu ergreifen. (Unbekannt)

Wir wollen den Blick darauf richten, «woher» wir kommen und was da war, um bereit zu sein für die Ernte und auch fürs Loslassen. So können wir «aufgeräumt» den Blick nach vorne auf die Frage richten, was es braucht, um sich persönlich in eine erfüllte Ältestenschaft weiterzuentwickeln.

Wir gehören selbst zur Altersgruppe Ü50. Mit Hilfe von Ritualen, Naturgängen, Spiegelungen, Erzählungen und dem, was sich zeigen will mittels Prototyping und Erkörperung Gestalt zu geben, wollen wir den Raum für diese Forschungsreise öffnen.  

Die Frage ist falsch gestellt, wenn wir nach dem Sinn unseres Lebens fragen. Das Leben ist es, das Fragen stellt; wir sind die Befragten, die zu antworten haben. (Viktor Frankl)

Und so freuen wir uns auf ein ganzes Bündel an Antworten auf diese sehr spezifische Frage des Lebens an uns.

Interessiert?

Trainings in diesem Bereich passen wir individuell an Sie und ihr Team an und führen sie 'Inhouse' durch. Nehmen Sie Kontakt auf, um Fragen zu klären und Bedürfnisse zu besprechen.

Anmeldung: Durchführungen des Trainings

Start:
8.5.2024
Ort:
Zell im Wiesental
Anmeldung geschlossen
Anmeldung geschlossen
Anmeldefrist
3.5.2024
Kursdaten
8
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2024
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Wir starten am 8. Mai um 15 Uhr und beenden den Retreat am 12. Mai um 14 Uhr
Kurszeiten
jeweils 09:00 - 19:00 Uhr
Adresse
Hofgut Leo, Gresgen
Gresgen 40
79669
Zell im Wiesental
Trainer:innen
Daniel Osterwalder
Visionssucheleiter in europäischer Tradition, CPF (Certified Professional Facilitator)
Manuela Reichmann
HR Coach, Visionssucheleiterin und Transformationsbegleiterin
Weitere Informationen

Partner:innen

Manuela Reichmann

Zusammenarbeit für Naturarbeit und Ältestenschaft und Kooperation Visionssuche und WaldZeit, Formatentwicklung

Häufige Fragen

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Einige Impressionen

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Modus
5 Tage
Zulassung
frei für alle ab 45
Zertifikat
keines
Sprache
Deutsch
Kosten
600
CHF
700
CHF
Die Kosten für Übernachtung und Kost belaufen sich auf 400 (mit Kostenreduktion bei Doppelzimmer auf 260)